Erste Fachtagung der Fraktion DIE LINKE im Landeswohlfahrtsverband in Gießen
Für den 24. Februar 2018 waren Mandatsträger/innen und Interessierte zu einer Fachtagung eingeladen. Der Einladung waren Kreistagsabgeordnete und Mitarbeiter/innen von Einrichtungen aus ganz Hessen gefolgt.
Die Fraktion informierte über die Aufgaben des LWV, seine Finanzierung und seine demokratische Konstituierung. Fragen zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes standen ebenso auf der Tagesordnung, wie die Zusammenarbeit mit den Trägern und Leistungserbringern.
Besonderen Raum nahmen die derzeitigen Versuche ein, den LWV als Solidargemeinschaft zu zerschlagen. Es wurden Handlungsmöglichkeiten gegen diese Angriffe diskutiert.
Alle waren sich einig, dass der LWV erhalten werden muss. Deutlich wurde aber auch: es gibt einiges zu kritisieren, denn CDU und Grüne haben in der Vergangenheit viel getan, um neoliberalen Geist im LWV durchzusetzen.
Kritisch beleuchtet wurden das Lebensabschnittsmodell, PerSeh und die Zusammenarbeit mit den Leistungserbringern der Eingliederunghilfen.
Warum Hessen den LWV braucht:
Was wir am LWV kritisieren und von ihm fordern:
2017 wurde ein neues Gesetz für die Menschen mit Behinderung beschlossen. Es heißt Bundes-Teilhabe-Gesetz. Es wird BTHG abgekürzt.
Das neue Gesetz soll eigentlich das Leben und die Arbeit von Menschen mit Behinderungen in der Gemeinschaft mit den anderen Menschen verbessern. Die Politik nennt dies Inklusion. Doch leider wird mit dem BTHG vieles sehr kompliziert: zum Beispiel sollen alle Hilfen ganz genau abgerechnet und kontrolliert werden.
Dieses Gesetz gilt auch in Hessen. Es wird Schritt für Schritt bis 2020 eingeführt. Zur Einschätzung und Kontrolle hat der Landeswohlfahrtsverband (LWV) ein neues Verfahren entwickelt. Es heißt „Personenzentrierte Steuerung der Eingliederungs-Hilfe“. Die markierten Buchstaben ergeben die Abkürzung PerSEH.
Axel Gerntke, stellvertretender Landesvorsitzender der Partei Die Linke Hessen und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Betrieb und Gewerkschaft erklärt:
"Selbstverständlich unterstützen wir die Lohnforderungen der IG Metall bei Volkswagen. Jetzt wird lanciert, die Beschäftigten bei VW seien privilegiert. Dabei ist klar: VW soll Pilotprojekt für weiteren Lohnverzicht sein. Lohnsenkungen bei VW hätten Auswirkungen auf alle anderen Beschäftigten. Es soll niemand glauben, dass ein Lohnverzicht bei VW irgendeinen anderen Beschäftigten höhere Löhne ermöglicht. Das Gegenteil ist richtig!
„Es darf nicht länger geduldet werden, dass sich Milliardäre wie Amazon-Boss Jeff Bezos vor ihrer gesellschaftlichen Verantwortung drücken“, erklärt Desiree Becker, Landesvorsitzende der Partei Die Linke Hessen. „Amazon und andere Digitalkonzerne sollen endlich Steuern zahlen, und zwar dort wo sie ihre Umsätze machen. Beim ‚black Friday‘ werden in diesen Tagen Milliardenumsätze erwartet im Online-Handel. Die Beschäftigten einiger Amazon-Standorte in ganz Europa sind zu Recht am kommenden Freitag im Streik. Die Linke unterstützt sie bei ihrem Arbeitskampf für mehr Gehalt. Immer noch verweigert Amazon beharrlich die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels, unbefristete Arbeitsverhältnisse und anständige Arbeitsbedingungen. Gute Arbeit darf es bei Amazon nicht länger zum Schnäppchenpreis geben. Make Amazon pay!
Am Tag gegen Gewalt gegen Frauen erklärt Christiane Böhm, Mitglied des Landesvorstands der hessischen Linken und ehemalige Landtagsabgeordnete:„Vollmundig und voller Selbstlob verkündeten insbesondere Vertreter*innen der Grünen, die Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes werde zukünftig Schwangere vor Gehsteigbelästigungen schützen – vor Selbstbestimmungsgegner*innen, die sich vor Beratungsstellen und Praxen versammeln. Jetzt haben wir es schwarz auf weiß, wovor wir Linke lange warnten: Das CDU-geführte Innenministerium informiert in einem Rundschreiben an die örtlichen Versammlungsbehörden, dass sich eigentlich nichts geändert hat!“