Mohnblume
(Foto: Gabi Faulhaber)

Reden

Kalmenhof als Gedenkstätte erhalten

Rede: Kalmenhof als Gedenkstätte erhalten
Verbandsversammlung 19. Dezember 2018

 

Ich möchte mit einer Sache beginnen, die mich während der Haushaltsdebatte in meinem Kreis, dem Wetteraukreis, sehr beschäftigt hat.
Dort wurde von einer Partei eine Kosten-Nutzen-Analyse gefordert, um die Kosten der Förderschulen mit den Kosten des inklusiven Unterrichts – also den nötigen Unterstützungen in der Regelschule – abzugleichen.
Diese Partei, die AfD, schrieb:
Trotz der Tatsache, dass Teilhabe ein gesetzlich normiertes Recht ist, müsse eine Kosten-Nutzen-Analyse verpflichtend sein, um bei der Inklusion Willkür zu vermeiden und dem Steuerzahler die Kosten und Lasten der Inklusion aufzuzeigen.

Meine Damen und Herren:
wenn hier bei uns – nach den Erfahrungen im Faschismus, nach Euthanasie, nach der so genannten Vernichtung lebensunwerten Lebens – wieder solche Forderungen aufgestellt werden, wenn allen Ernstes Kosten und Nutzen von Inklusion aufgewogen werden, dann müssen die Alarmglocken schrillen.

Ich muss hier nicht ausführen, warum Inklusion ein Menschenrecht ist und dass dieses Menschenrecht trotz hoher Kosten umgesetzt werden muss.
Aber es sieht so aus, dass die Erinnerung an die Behindertenpolitik des Faschismus nach über 7o Jahren verblasst und man glaubt, solche Forderungen wieder stellen zu können.

Sie wissen sicher, worauf ich hinaus will:
Diese faschistische Vergangenheit muss den Nachgeborenen bekannt sein! Wir brauchen Gedenkstätten, die das Grauen dieser menschenverachtenden Politik verdeutlichen. Die Geschichte soll sich nicht wiederholen!
Damit das nicht passiert, darf die Erinnerung nicht in der Versenkung verschwinden. Deshalb haben wir diesen Antrag zum Kalmenhof gestellt.
Und wir bitten um Ihre Zustimmung.

Wir trauern:

... um unseren Fraktionsvoritzenden
Wolfgang Schrank

250 Wolfgang Schrank 

Der überraschende Tod unseres Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Schrank macht uns sehr traurig. Seine Kompetenz, sein Optimismus und sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit motivierte uns in unserer Arbeit im Landeswohlfahrtsverband. Wolfgang Schrank wird uns sehr fehlen!

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